Die in deutschen Massenmedien recht spärliche Berichterstattung aus und über Griechenland konzentriert sich in der Regel auf Schlagzeilen-Ereignisse. Die kleinen Alltagsnachrichten bleiben dagegen sogar auf einschlägig orientierten Webseiten weitgehend unberücksichtigt. Das hier geführte Griechenland-Blog ist deswegen vorrangig "sekundären" Meldungen gewidmet. Zugunsten der Übersichtlichkeit werden die Beiträge jeden Monat archiviert.
Hinweis: Alle Angaben, Berichte und Informationen werden ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit und ohne jegliche Gewähr publiziert und können subjektive Ansichten und Einstellungen reflektieren.
Nach den Steuererhöhungen auf Zigaretten und Mobiltelephonie wurde nun in Griechenland kurzfristig auch eine saftige Erhöhung der Strompreise beschlossen. Ab 1. August kostet die kWh je nach Verbrauch bis zu 6,5% mehr, während die monatlichen Grundgebühren gleich um horrende 50% - 60% steigen.
Übrigens werden in Griechenland zusammen mit der Stromrechnung auch Gemeindesteuern, Abgaben auf Immobilien und sogar Rundfunk- und Fernsehgebühren eingetrieben - letzte unabhängig davon, ob irgendein Gerät vorhanden ist bzw. ob der Empfang der auf diese Weise subventionierten staatlichen Sender überhaupt möglich wäre.
(28.07.2006)
Die minimale Tabaksteuer wurde in Griechenland um weitere 10% auf nun 75% des Verkaufspreises erhöht, was sich besonders auf die Preise der preiswerteren inländischen Zigaretten auswirken wird.
Die ab dem 1. Oktober 2006 in Kraft tretende Erhöhung der speziellen Steuer auf Telefongespräche per Mobiltelephonie (das ist kein Witz: diese Steuer gibt es in Griechenland wirklich!) beginnt dagegen bei minimal ca. 60% und steigt analog zur Telefonrechnung bis auf knapp 400%!! Praktisch erscheint also auf jeder Rechnung ein Betrag von 2 - 25 Euro zugunsten des Fiskus. Da Griechenland bei den Telefongebühren im internationalen Vergleich so wie so schon Spitzenplätze belegt, werden etliche Griechen nun wohl seltener zum Handy greifen.
(26.07.2006)
Vor dem Grenzübergang Promachona (E79) von Griechenland nach Bulgarien hat sich ein unendlicher Stau von Lastwagen gebildet. Grund: der Umstieg auf ein neues Abfertigungs- bzw. Datenverarbeitungssystem bereitet den offensichtlich ohne jegliche vorherige Ausbildung mit dem neuen System konfrontierten bulgarischen Zöllnern dermaßen große Schwierigkeiten, dass bei der Abfertigung von Lastwagen inzwischen Wartezeiten von 3 Tagen verzeichnet werden. Mit einer Normalisierung der Lage wird kaum vor August zu rechnen sein ... .
(22.07.2006)
Der Strom der aus dem Libanon, sprich über Beirut auf dem Seeweg in Zypern eintreffenden Flüchtlinge bereitet dem kleinen Inselstaat ernsthafte Probleme. Trotz beispielhafter Mitwirkung der zypriotischen Bevölkerung können Unterbringung, Verpflegung und Versorgung der - nicht selten praktisch mittellos - zu Tausenden eintreffenden Drittstaatler kaum noch bewältigt werden. Der Hafen und die Infrastruktur der Stadt Larnaka sind inzwischen total überlastet, sodass bereits einige Schiffe mit Flüchtlingen nach Limassol (Lemeso) umgeleitet werden mussten.
Angesichts der kritischen Lage richtete die Regierung Zyperns einen eindringlichen Appell an alle Regierungen der übrigen (EU-) Länder, sich intensiver um die Rückführung der jeweiligen Staatsbürger zu kümmern sowie auch des allgemeinen Flüchtlingsproblems anzunehmen.
(21.07.2006)
Aufgrund der jahrelangen exzessiven Überfischung sind in griechischen Fischgründen etliche Arten von Fischen und Meerestieren kaum noch anzutreffen oder gar bereits praktisch ausgerottet. Folglich wird in etlichen Tavernen alles andere als "frischer griechischer Fisch" serviert, da insbesondere die sogenannten "Edelfische", sofern sie nicht aus griechischen Zuchtbetrieben stammen, in großen Mengen aus Drittländern importiert werden müssen. Nicht nur in den zahlreichen "Touristenfallen" wird dies dem Kunden allerdings häufig bewusst verschwiegen und der - u. U. mit Chemikalien "frisch" gehaltene oder aus der Kühltruhe stammende Fisch frech weg zu Preisen bei 50 - 100 Euro pro Kilo serviert.
Wer sich nicht sicher ist, sollte lieber Sardelle, Makrele, Stachelmakrele usw. den Vorzug geben: diese Fische sind erheblich preiswerter und stammen mit Sicherheit aus griechischen Gewässern.
(19.07.2006)
Nicht zuletzt aufgrund der Anfang Juli 2006 erhöhten Minerealölsteuer, im übrigen jedoch natürlich auch den internationalen Tendenzen folgend, kostet Benzin in Griechenland im Schnitt bereits rund 1,20 Euro / Liter - ohne dass ein Ende der Preisrallye in Aussicht steht.
Trotz der erklecklichen Mehreinnahmen aus der Mineralölsteuer beginnt sich jedoch im maroden griechischen Staatshaushalt aufgrund rezessiver Tendenzen in der Wirtschaft ein bedrohliches neues "schwarzes Loch" aufzutun. Somit sind wieder einmal empfindliche Steuererhöhungen zu erwarten, die sich letztendlich natürlich auch auf die Urlaubskasse aller Touristen auswirken wird.
(17.072006)
Der Jahreszeit entsprechend hat der Fiskus ein durch generöse Sonder- und Erfolgszulagen motiviertes Heer von Steuereintreibern insbesondere auf die Gastronomie angesetzt. Sollte also beim Schmaus in der Taverne plötzlich eine - in der Regel betont mürrisch auftretende - Person an Ihrem Tisch auftauchen und unverlangt Personen, Teller, Gläser und Flaschen zu zählen beginnen, handelt es sich (meistens) nicht um einen "Wink mit dem Zaunpfahl" (geht nach Hause, wir machen zu ...), sondern einen eifrigen Staatsdiener im - lukrativen - Sondereinsatz !!!
(14.072006)
Mit Beginn der touristischen Saison 2006 geraten wieder die Missstände in der griechischen Küstenschifffahrt in die Schlagzeilen. Schon allein die Anfang Sommer 2006 erfolgte Aufhebung der Preisbindungen ließ Böses schwanen, da die vielbeschworene "freie Marktwirtschaft" in Griechenland nach wie vor nicht recht funktioniert.
Die Betreiber der Fährverbindungen schritten nicht nur umgehend zu horrenden Preiserhöhungen, sondern reduzierten parallel auch die Kapazitäten auf weniger lukrativen Routen oder stellten solche sogar völlig ein. Dies führte unter anderem dazu, dass auf einigen Inseln selbst die Grundversorgung mit elementaren Lebensmitteln wie Brot, Gemüse, Frischprodukten usw. nicht mehr gewährleistet ist.
Das wirkliche Chaos stellte sich jedoch erst mit Beginn der touristischen Hauptsaison, sprich Anfang Juli 2006 ein: die inzwischen auch international berüchtigten griechischen Fährschiffe fielen und fallen reihenweise aus, sodass erhebliche Verzögerungen oder / und sogar Stornierungen eher die Regel als die Ausnahme darstellen!
Otto-Normal-Urlauber mag die verkehrspolitisch bedingte Eliminierung wirtschaftlicher, sprich insbesondere lokaler touristischer Strukturen nicht unbedingt berühren. Wer jedoch plötzlich in einem Hafen / auf einer Insel festsitzt und sich nicht nur mit unmittelbaren Konsequenzen (Fortsetzung der Reise, Unterkunft, Verpflegung) konfrontiert sieht, sondern möglicherweise auch noch um Arbeitsplatz / Existenz bangen muss, wird kaum jemals wieder nach Griechenland reisen wollen ... .
(10.07.2006)
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