Die in deutschen Massenmedien recht spärliche Berichterstattung aus und über Griechenland konzentriert sich in der Regel auf Schlagzeilen-Ereignisse. Die kleinen Alltagsnachrichten bleiben dagegen sogar auf einschlägig orientierten Webseiten weitgehend unberücksichtigt. Das hier geführte Griechenland-Blog ist deswegen vorrangig "sekundären" Meldungen gewidmet. Zugunsten der Übersichtlichkeit werden die Beiträge jeden Monat archiviert.
Hinweis: Alle Angaben, Berichte und Informationen werden ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit und ohne jegliche Gewähr publiziert und können subjektive Ansichten und Einstellungen reflektieren.
Die Uno untersucht wieder einmal (!) Vorwürfe gegen Athen wegen Misshandlung von Flüchtlingen. Am 28. September an der türkischen Ägäisküste aufgegriffene Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Nordafrika gaben zu Protokoll, dass sie nach der (illegalen) Überfahrt zu der griechischen Insel Chios dort von der griechischen Küstenwache festgenommen und vor der türkischen Küste ins Meer geworfen wurden. Dabei ertranken sechs Menschen, deren Leichen inzwischen beigesetzt wurden; drei weitere Personen werden vermisst.
Selbstverständlich wies Griechenland den Vorwurf entschieden zurück. Bezeichnenderweise wurde jedoch das Geschehen sogar auch von den ansonsten "auf jeden Furz versessenen" griechischen Massenmedien mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt ... .
(29.09.2006)
Laut einer diesjährigen Umfrage können 65% aller Griechen nicht mit einem Computer umgehen (EU-Durchschnitt: 37%), und auch bei der Internet-Nutzung belegen die Hellenen den mit Abstand letzten Platz der EU-Statistik. Die wenigen griechischen Surfer wiederum kommen eher als "Kriecher" einher, da sie sich in der Mehrzahl mit schneckenlahmen Dialup-Verbindungen begnügen müssen. Nur 3% der griechischen Haushalte verfügen über einen Breitband-Internetanschluss (EU-Durchschnitt: 25%), was nicht zuletzt auf die extrem hohen Gebühren für DSL-Anschlüsse zurückzuführen ist: hier liegt Griechenland im EU-Vergleich nämlich an der Spitze der Statistik. Es ist jedoch auch eine gewisse Logik erkennbar: da Griechenland auf dem Sektor der per Internet erbrachten Regierungs- und Behördendienstleistungen sogar hinter Ägypten und der Türkei rangiert, besteht ja eigentlich für Griechen kaum ein triftiger Grund, das Internet zu nutzen. Oder ...?
(19.09.2006)
Bei den am 09. September 2006 traditionell unter Anwesenheit des Ministerpräsidenten zelebrierten Feierlichkeiten anlässlich der Eröffnung der alljährlichen Internationalen Wirtschaftsmesse in Thessaloniki kam es - wieder einmal - zu schweren Ausschreitungen. Zwar war u. a. ein rund 3.000 Mann starkes Polizeiaufgebot mobilisiert worden, jedoch beschränkten sich die Sicherheitskräfte auf die Abschottung der Amts- und Würdenträger und deren Gefolgschaft. Im übrigen wohnten sie dem Treiben einer Gruppe unbehelligt randalierender "Anarchisten" als unbeteiligte Zuschauer bei. Dem nicht genug, beeilte sich der Minister für öffentliche Sicherheit W. Polydoras, die berichterstattenden Medien der Hetze zu beschuldigen und erklärte öffentlich, dass alles wie programmiert verlaufen und überhaupt nichts passiert sei. Nicht nur Dutzende (ehemaliger) Besitzer völlig ausgebrannter Fahrzeuge dürften das allerdings völlig anders sehen ... .
(11.09.2006)
Gegen Ende August verabschiedete das griechische Parlament ein neues Gesetz, das die in Griechenland bisher ungeahndete sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zum Strafbestand erklärt. Danach wird "unerwünschtes verbales, nicht verbales oder physisches Verhalten sexueller Art, das die Würde einer Person in herabsetzender oder erniedrigender Weise verletzt ..." mit bis zu 3 Jahren Haft und Geldstrafen von mindestens 1.000 Euro geahndet. Angesichts der schwammigen Definition gilt dieses Gesetz jedoch inzwischen als Geschenk an die griechischen Rechtsanwälte. Kommentar des Abgeordneten M. Warwitsiotis: "Wenn die Leute begreifen, was wir (die Parlamentarier) hiermit verabschiedet haben, wird es eine Flut von Strafanzeigen ... geben".
(05.09.2006)
In dem Bestreben, der Preistreiberei bei den Benzinpreisen insbesondere in provinziellen Gebieten einen Riegel vorzuschieben, informiert das Handelsministerium unter der Rufnummer 1564 oder auch unter www.kep.gov.gr über die preiswertesten regionalen Tankstellen. Dazu werden in Kooperation mit 47 Präfekturen die aktuellen Preise von ca. 4.500 Tankstellen erfasst. Nicht erfasst werden wegen der großen Anzahl von Tankstellen die Bezirke Attika und Thessaloniki sowie einiger weiterer Präfekturen wie z. B. Herakleion (Kreta), welche die Kooperation verweigern! Übrigens werden in Griechenland über 8.500 Tankstellen betrieben, also rund doppelt so viele wie in Deutschland ... .
(01.09.2006)
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