Die in deutschen Massenmedien recht spärliche Berichterstattung aus und über Griechenland konzentriert sich in der Regel auf Schlagzeilen-Ereignisse. Die kleinen Alltagsnachrichten bleiben dagegen sogar auf einschlägig orientierten Webseiten weitgehend unberücksichtigt. Das hier geführte Griechenland-Blog ist deswegen vorrangig "sekundären" Meldungen gewidmet. Zugunsten der Übersichtlichkeit werden die Beiträge jeden Monat archiviert.
Hinweis: Alle Angaben, Berichte und Informationen werden ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit und ohne jegliche Gewähr publiziert und können subjektive Ansichten und Einstellungen reflektieren.
Am 25. April 2005 werden die Rechtsanwälte in ganz Griechenland ihren Pflichten fernbleiben - und zwar aus Protest gegen die Missstände im Justizwesen und insbesondere in der Rechtspflege und Rechtssprechung in Griechenland. Die Anwaltskammer Athen äußerte bereits im März 2007:
1. Die mit der sogenannten "Schattenjustiz" begründete Verschärfung der Strafen und faktische Abschaffung des Prinzips der Nachsichtigkeit, insbesondere gegenüber den schwächsten Klassen der Bürger, stellt trotz der scharfen Reaktionen unsererseits, jedoch auch des Vorsitzenden des Areopags selbst, eine leider alltägliche, unangenehme und andauernde Realität für Anwälte und Bürger dar.
2. Das Institut der vorläufigen Inhaftierung wird ungeachtet der gesetzlich vorgegebenen Bedingungen und Voraussetzungen von einem erheblichen Teil der Justizdiener weiterhin als "Anzahlung" auf die Strafe gehandhabt.
3. Um bei den Bürgern ein Klima der Rechtssicherheit und das Vertrauen in den Gedanken der unabhängigen Justiz zu festigen, muss die Rechtssprechung der Gerichte und insbesondere des höchsten Gerichtshofs des Staates eine Quelle des Rechts darstellen und nicht dermaßen unbeschwert umgestoßen werden.
4. Unter Verzögerung der Abwicklung der bereits anhängigen Prozesse und Verewigung der Institution des Sonderuntersuchungsrichters stellt die "Kathartis" (Anm.: des Schattenwesens in der Justiz) die Justiz und ihre Funktionäre unter einen merkwürdigen Geiselstatus und passiviert das kürzlich verabschiedete Gesetz zur Kontrolle der Gerichte.
5. Die Richter müssen der zügigen und effektiven Rechtspflege im Gefühl der hohen Verantwortung gegenüber der griechischen Gesellschaft und nicht syndikalistisch und subjektiv gegenübertreten.
Diese (in Übersetzung wiedergegebene) Pressemitteilung bedarf wohl kaum weiterer Kommentare ... .
(21.04.2007)
Der Untergang des Kreuzschiffs "Sea Diamond" am 5. April 2007 vor der Insel Santorin (Thera) liefert selbst nach inzwischen rund 10 Tagen immer noch reichlich Stoff für das in Griechenland zu derartigen Anlässen übliche Medienspektakel. Auch bei nüchterner Betrachtung stellen sich allerdings insbesondere in bezug auf das Geschehen nach dem Unglück etliche Fragen, die bisher ungeklärt blieben. Nach dem bisherigen Stand der Dinge ist nicht von der Hand zu weisen, dass möglicherweise skrupellos wirtschaftliche Interessen verfolgt wurden.
Inzwischen zeichnet sich zunehmend die Gefahr einer schweren Umweltkatastrophe ab, die nicht nur die Insel Santorin und die Ägäis, sondern im schlimmsten Fall weite Teile des Mittelmeers treffen wird. Die gesunkene "Sea Diamond" liegt zur Zeit in einer Tiefe von rund 100 Metern. Es wird jedoch befürchtet, dass das Wrack noch erheblich tiefer abrutschen und dann die so wie so schon äußerst schwierige Bergung der noch in den Tanks befindlichen rund 400 Tonnen schweren Dieselöls und der übrigen Schadstoffe unmöglich werden könnte. Experten warnen davor, dass dem Mittelmeer angesichts der dortigen besonderen Verhältnisse eine ökologische Katastrophe ungeahnten Ausmaßes droht.
(14.04.2007)
Am Nachmittag des 5. April 2007 lief das auf einer Kreuzfahrt in der Ägäis befindliche Kreuzschiff "Sea Diamond" der Gesellschaft "Louis Hellenic Cruises" vor der Insel Santorin (Thera) auf ein Riff und versank wenige Stunden später. Obwohl es anfänglich hieß, die knapp 1.600 Passagiere und Besatzungsmitglieder seien alle gerettet worden, wurde am Abend bekannt, dass zwei Passagiere französischer Nationalität, Vater und Tochter, als vermisst galten. Es wird angenommen, dass die beiden Personen nicht aus ihrer überfluteten Kabine entkommen konnten und ertranken.
Ersten Einschätzungen zufolge ist das Unglück auf menschliches Versagen zurück zu führen, zumal völlig ruhiges Wetter herrschte und das fragliche Riff kartographisch erfasst ist. Es stellt sich allerdings die Frage, warum das havarierte Kreuzschiff nach der Evakuierung nicht in seichteres Wasser, sondern von der Küste weg geschleppt wurde und schließlich in eine Tiefe von rund 100 Metern sank.
(07.04.2007)
Das in diesem Jahr zumindest für Griechenland bzw. den griechisch orthodoxen Kirchenkalender ungewöhnlich früh fallende Osterfest hat zahlreichen Hotelbesitzern einen kräftigen Strich durch die Rechnung gemacht: da viele Unterkünfte nur unzureichend oder gar nicht beheizbar sind, bleiben die entsprechenden Häuser wegen der niedrigen Temperaturen über die Feiertage geschlossen. Sinngemäß gilt dies natürlich auch für alle übrigen Arten von Unterkünften.
Ob wiederum alle Urlauber, die bereits frühzeitig einen Osterurlaub gebucht hatten, über diese Wahl glücklich sein werden, mag angesichts der Wetterlage in Griechenland dahingestellt bleiben. Zumindest die Sonnen-Fans werden die Feiertage vermutlich bibbernd auf ihren Zimmern verbringen und sich, wieder zu Hause angekommen, dann auch noch sagen lassen müssen, wie schön das Wetter in Deutschland war ... .
(02.04.2007)
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