Ab dem 07. Juni 2009 beginnt in Griechenland eine Aktion zum Austausch älterer Klimaanlagen gegen technologisch modernere Geräte. Im Rahmen der auf sechs Monate angesetzten Aktion wird die Neuanschaffung eines Klimatisierungsgerätes mit 35% des Kaufpreises oder maximal 500 Euro bezuschusst. Die Aktion ist allerdings auf Anlagen in privaten Räumen beschränkt und richtet sich ausschließlich an Endverbraucher.
Um in den Genuss des Zuschusses zu kommen, muss ein derzeit installiertes Klimagerät gegen ein neues Gerät mit Inverter-Technologie und der Energieklassen A oder B ausgetauscht werden. Das Alter des vorhandenen Gerätes spielt eben so wie der Anschaffungspreis des neuen Gerätes keine Rolle. Jeder Konsument kann den Zuschuss von 35% des Neupreises, jedoch maximal 500 Euro, für bis zu zwei Geräte mit einer Leistung von 9.000 - 24.000 BTU beantragen.
Weitere Informationen bietet das griechische Entwicklungsministerium auf der eigens eingerichteten Webseite Allazo KLIMAtistiko.
Im Jahr 2008 wurden in Griechenland etwa 500.000 Klimaanlagen verkauft, davon etwa 150.000 Geräte mit Inverter-Technologie. Von den restlichen Geräten konventioneller Technologie gehörten nur 20% der Energieklasse A an. Insgesamt sind in griechischen Haushalten schätzungsweise 3,5 Millionen Klimaanlagen installiert, von denen nur etwa 1,5 Millionen zur Energieklasse A zählen. Es wird damit gerechnet, dass im Rahmen der Austauschaktion 50.000 - 60.000 Klimatisierungsgeräte gegen Anlagen mit geringerem Energieverbrauch ausgetauscht werden und sich dies in einer Ersparnis in der Größenordnung von 20 Gigawattstunden niederschlagen wird.
07.06.2009
Die letzten Steuermaßnahmen brachten dem griechischen Fiskus nicht einmal ansatzweise die erhofften Mehreinnahmen ein, sondern verstärkten eher zusätzlich die wirtschaftliche Flaute. Nun hat die griechische Regierung Hals über Kopf ein weiteres Steuerpaket geschnürt und hofft, durch zusätzliche Steuern und Abgaben kurzfristig rund 2 Milliarden Euro Steuern zur Stopfung der jeder Kontrolle entglittenen Haushaltsdefizite eintreiben zu können.
60 - 70 Mio. Euro sollen eine neue "Verkehrssteuer" für Boote und Schiffe und die Sonderabgabe auf Freizeitboote einbringen.
80 Mio. Euro werden von der neu eingeführten jährlichen Sonderbesteuerung privater PKW mit einem Hubraum ab 1.929 ccm erwartet. Diese Abgabe wird unabhängig von dem Wert eines Fahrzeuges allein nach Hubraum gestaffelt bis zu 650 Euro pro Jahr betragen.
200 Mio. Euro soll dem Fiskus die sofortige Erhöhung der Mineralölsteuer um ca. 15% in die Kassen bringen. Damit steigt diese Steuer auf nun 41 Cent pro Liter und wird bei Benzin zu einer Preiserhöhung von bis knapp 10 Cent pro Liter führen.
140 Mio. Euro werden aus der Erhöhung bzw. zum Teil neu eingeführten Besteuerung der Mobiltelephonie erwartet. Im Durchschnitt machen damit Steuern und Abgaben auf Telefongespräche etwa 40% der Gebühren aus.
180 Mio. Euro soll die Erhöhung bestehender und Einführung neuer Besteuerungen diverser Glücksspiele einbringen. In diesem Rahmen wird auch der bisherige Steuerfreibetrag für kleinere Gewinne in der Staatslotterie abgeschafft.
120 Mio. Euro sollen durch Kürzungen und Streichungen bei der internationaler Entwicklungshilfe eingespart werden.
1,15 Mrd. Euro werden von einer Regelung in Zusammenhang mit den sogenannten "Teilumbauten Gebäudeflächen" erwartet, die im Nachinein in mehr oder weniger geschlossene (Wohn-) Räume umgewandelt worden sind.
Erfolg und Sinn dieser Maßnahmen werden allerdings auf breiter Basis begründet angezweifelt und allgemein als spasmodische Panikreaktion auf den kollabierenden griechischen Staatshaushalt betrachtet. Gewiss nicht zu Unrecht wird die Regierung als Kapitän geschmäht, der die Galeere zusammen mit den Sklaven versenkt.
Ein nächstes und noch viel härteres Steuerpaket wird im Herbst dieses Jahres erwartet und voraussichtlich zusammen mit dem Haushaltsplan für das Jahr 2010 ins Parlament gebracht werden. Schon jetzt steht fest, dass in diesem Rahmen auch wieder Kriterien der fiktiven Einkommensbestimmung eingeführt werden und praktisch zu weiteren pauschalen "Kopfsteuern" führen werden.
07.06.2009
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