Die in deutschen Massenmedien recht spärliche Berichterstattung aus und über Griechenland konzentriert sich in der Regel auf Schlagzeilen-Ereignisse. Die kleinen Alltagsnachrichten bleiben dagegen sogar auf einschlägig orientierten Webseiten weitgehend unberücksichtigt. Das hier geführte Griechenland-Blog ist deswegen vorrangig "sekundären" Meldungen gewidmet. Zugunsten der Übersichtlichkeit werden die Beiträge jeden Monat archiviert.
Hinweis: Alle Angaben, Berichte und Informationen werden ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit und ohne jegliche Gewähr publiziert und können subjektive Ansichten und Einstellungen reflektieren.
Das Ergebnis der vorgezogenen Parlamentswahlen in Griechenland am 16. September 2007 lässt keinen Zweifel daran, dass die Hellenen nicht etwa die bestmögliche Regierung sondern das ihrer Meinung nach geringere Übel gewählt haben. Zwar erreichte die konservative Partei "Nea Dimokratia" erneut die zur Regierungsbildung erforderliche parlamentarische Mehrheit von minimal 151 Sitzen, tritt jedoch unter Regierungschef Konstantinos Karamanlis die neue Legislaturperiode mit gerade 152 Abgeordneten stark geschwächt an. Wie aus den nachstehend aufgelisteten Ergebnissen hervorgeht, erlitt im Vergleich zu den Parlamentswahlen 2004 die Regierungspartei ND sogar deutlich höhere Verluste als die - im übrigen ebenfalls herb geschwächte - Oppositionspartei PASOK unter ihrem derzeitigen Parteichef Georgios Papandreos.
Ergebnisse der Parlamentswahlen | 2007 | 2004 | ||
% | Sitze | % | Sitze | |
ND (Nea Dimokratia) | 41,83 | 152 | 45,36 | 165 |
PASOK (Panellinio Sosialistiko Kinima) | 38,10 | 102 | 40,55 | 117 |
KKE (Kommunistiko Komma Ellados) | 8,15 | 22 | 5,90 | 12 |
SYRIZA (Synaspismos Risospastikis Aristeras) | 5,04 | 14 | 3,26 | 6 |
LAOS (Laikos Orthodoxos Synagermos) | 3,80 | 10 | 2,19 | 0 |
Als eindeutiger Etappensieger - wenn auch sozusagen außer Konkurrenz - ging die Kommunistische Partei Griechenlands aus dem Wahlgang hervor und ist im neuen Parlament mit nun immerhin 22 Abgeordneten vertreten, und auch die "Koalition der Radikalen Linken" erzielte einen beachtlichen Zuwachs auf nun 14 Abgeordnete. Zu Denken gibt dagegen der Einzug der rechtsradikalen Partei LAOS mit 10 Abgeordneten in das Parlament der Hellenischen Republik. Diese Partei scheiterte bei den Parlamentswahlen 2004 noch an der 3%-Hürde, erreichte jedoch dann im selben Jahr bei den Europawahlen einen Stimmanteil von 4,1% und ist seitdem mit einem Abgeordneten im Europaparlament vertreten.
(18.09.2007)
Die auf den 16. September angesetzten vorgezogenen Parlamentswahlen in Griechenland werden für "ND" (Neue Demokratie) und "PASOK" (Panhellenische Sozialistische Bewegung) zur "Zitterpartie". Einerseits steht natürlich fest, dass keine der übrigen Parteien die geringste Chance hat, eine Mehrheit zu erzielen. Andererseits zeichnet sich jedoch die Möglichkeit ab, dass auch weder die derzeitige konservative Regierungspartei ND noch die sozialistische Oppositionspartei PASOK eine regierungsfähige Mehrheit erreichen wird. Als Regierungschef Konstantinos Karamanlis im August 2007 äußerst kurzfristig die vorgezogenen Wahlen ansetzte, gab und war er sich noch sehr siegessicher. Inzwischen sah er sich jedoch sogar zu der Erklärung genötigt, dass seine Partei auf keinen Fall eine Koalition eingehen werde. Viele Griechen werteten diese Erklärung als borniertes Ultimatum, entweder "richtig" zu wählen oder die Verantwortung für ein unterschwellig angedrohtes politisches Chaos zu übernehmen.
(10.09.2007)
Das Ausmaß der Brandkatastrophe in Griechenland übertrifft selbst die schlimmsten Befürchtungen. Mehr als 65 Menschen starben in den Flammen, fast 300.000 Hektar Wald, Buschland und Anbauflächen wurden eingeäschert und wenigstens 1.300 Häuser brannten ab. Diese Zahlen können allerdings keinesfalls als endgültig betrachtet werden und beschreiben auch in keiner Weise das reale Ausmaß der Katastrophe und Schäden sowie die langfristigen Konsequenzen für die griechische Volkswirtschaft. Angesichts der Erfahrungen anlässlich ebenfalls tragischer, jedoch vergleichsweise geringfügiger Katastrophen sieht die zum Teil jeder Existenzgrundlage beraubte Bevölkerung der direkt betroffenen Gebiete mit Bangen der Zukunft entgegen.
(03.09.2007)
Weblog aus, über und mit Bezug zu Griechenland
Aktuelle Nachrichten
Der Zugriff auf die Quelle ist leider vorübergehend nicht möglich.