Die in deutschen Massenmedien recht spärliche Berichterstattung aus und über Griechenland konzentriert sich in der Regel auf Schlagzeilen-Ereignisse. Die kleinen Alltagsnachrichten bleiben dagegen sogar auf einschlägig orientierten Webseiten weitgehend unberücksichtigt. Das hier geführte Griechenland-Blog ist deswegen vorrangig "sekundären" Meldungen gewidmet. Zugunsten der Übersichtlichkeit werden die Beiträge jeden Monat archiviert.
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Die Korruption in Griechenland wird zur Staatssache erklärt und geht letztendlich alle Griechen an. Eine von der "Public Issue" durchgeführte Befragung von insgesamt etwa 6.000 Personen ergab, dass die Korruption nicht nur eine offene Wunde darstellt, sondern der griechischen Gesellschaft auch außerordentlich teuer zu stehen kommt: allein im Jahr 2007 sollen rund 600 Millionen Euro "unter der Hand" geflossen sein. 20 % der Befragten gaben zu, in Angelegenheiten des öffentlichen Sektors "Gegenleistungen" erbracht zu haben, während in bezug auf den privaten Sektor immerhin noch 9% "geschmiert" hatten.
Laut der Athener Tageszeitung "To Vima" ergibt sich aus der Hochrechnung der vorliegenden Daten auf die Gesamtbevölkerung, dass etwa 1,2 Millionen Bürger bzw. 733.000 Haushalte auf die eine oder andere Weise direkt von der Korruption betroffen sind. Der Löwenanteil der auf dem öffentlichen Sektor gezahlten Schmiergelder wechselt bei Finanzbehörden, Baubehörden und Ämtern des Transportministeriums die Hände, wo sich die jeweiligen Beträge nicht selten auf fünfstellige Summen belaufen. Jedoch werden auch selbst im Rahmen kleinerer Alltäglichkeiten regelmäßig Beträge von einigen Hundert bis Tausend Euro fällig - also erwartet / gefordert ... und gezahlt.
(15.01.2008)
Erzbischof Christodoulos, seit April 1998 Oberhaupt der orthodoxen Kirche von Griechenland, erlag am Morgen des 28. Januar 2008 im Alter von 69 Jahren seinem Krebsleiden. Die Erkrankung war erst im Juni 2007 diagnostiziert worden, befand sich jedoch bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, so dass die anfänglichen Hoffnungen auf eine eventuelle Heilung schnell zunichte wurden.
Christodoulos wurde am 17. Januar 1939 in der nordgriechischen Stadt Xanthi geboren und trug den weltlichen Namen Christos Paraskevaidis. Er studierte Theologie und Rechtswissenschaften, wurde dann 1961 zum Diakonen und 1965 zum Priester geweiht. Neun Jahre später, also im Jahr 1974, wurde Christodoulos im Alter von nur 35 Jahren zum Metropoliten von Dimitriada und schließlich am 29. April 1998 zum Oberhaupt der griechischen Bischofssynode und somit der orthodoxen Kirche von Griechenland gewählt.
Als Höhepunkt der Amtszeit des Erzbischofs Christodoulos gilt der Besuch von Papst Johannes Paul II. in Athen (im Mai 2001), den Christodoulos gegen den Widerstand ultraorthodoxer Fanatiker durchgesetzt hatte. Seit der Spaltung der römisch katholischen Kirche im Jahr 1054 war dies der erste Besuch eines Papstes in Griechenland. Im Dezember 2006 wurde dann Christodoulos auch von Papst Benedikt XVI. in Rom empfangen. Erzbischof Christodoulos galt als überzeugter Verfechter des ökumenischen Weges und setzte mit diesen Besuchen Meilensteine des interkonfessionellen Dialogs.
Mit Bekanntwerden des Ablebens von Erzbischof Christodoulos ordnete das griechische Innenministerium Staatstrauer an. Der Leichnam des verschiedenen Kirchenoberhaupts wurde bis zur Beisetzung in der Kathedrale von Athen aufgebahrt. Das Staatsbegräbnis mit Würden eines Staatsoberhauptes fand am Mittwoch, dem 30. Januar 2008, auf dem 1. Friedhof von Athen statt.
31.01.2008
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