Die in deutschen Massenmedien recht spärliche Berichterstattung aus und über Griechenland konzentriert sich in der Regel auf Schlagzeilen-Ereignisse. Die kleinen Alltagsnachrichten bleiben dagegen sogar auf einschlägig orientierten Webseiten weitgehend unberücksichtigt. Das hier geführte Griechenland-Blog ist deswegen vorrangig "sekundären" Meldungen gewidmet. Zugunsten der Übersichtlichkeit werden die Beiträge jeden Monat archiviert.
Hinweis: Alle Angaben, Berichte und Informationen werden ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit und ohne jegliche Gewähr publiziert und können subjektive Ansichten und Einstellungen reflektieren.
Die schon seit langem offensichtliche rapide Zunahme der Kriminalität in Griechenland wurde bisher auf höchster politischer Ebene immer wieder ebenso strikt dementiert wie auch die Ineffizienz des von jeder Art von "Verstrickungen" gekennzeichneten Polizeiapparates. Ein geheimer Bericht der zentralen Polizeibehörde Attika, der nun der griechischen Tageszeitung "Ta Nea" zugespielt und publiziert wurde, straft jedoch alle politischen Schönredner Lügen. In diesem Bericht gesteht Generalmajor Ioannis Boutsikas, Polizeipräsident von Attika, "eine enttäuschende Aktivität bei der Vorbeugung und Bekämpfung, jedoch auch einen erheblichen Anstieg der Kriminalität" ein und bestätigt somit unanzweifelbar, was die - persönlich gut bewachten und geschützten - Kader der Regierung bis heute starrsinnig wegleugnen möchten.
In dem bereits am 22. Oktober 2007 erstellten geheimen internen Bericht enthüllt der Polizeipräsident von Attika die wirkliche Kriminalitätsrate in dem weiteren Gebiet und dokumentiert für die ersten acht Monate des laufenden Jahres einen Anstieg von 9,1% bei Autodiebstählen, von 7% bei Einbrüchen und Diebstählen und von gar 17,2% bei Banküberfällen. Nur bei Raubüberfällen zeichnete sich ein leichter Rückgang von 2,8% ab, was jedoch möglicherweise auch auf der hohen Dunkelziffer beruht. Auf der anderen Seite bestätigt der Bericht eine geradezu tragisch geringe Aufklärungsquote von unter 10% in den berücksichtigten Bezirken und die Tatsache, dass ausgerechnet in Gebieten mit besonders hoher Kriminalität praktisch kaum oder auch gar kein Streifendienst erfolgt.
(19.11.2007)
Was angesichts des verfehlten Staatshaushaltes und der Inflation, Bilanz und Verschuldung schon lange kein Geheimnis mehr ist, bestätigt nun auch die Europäische Kommission mit den inzwischen publizierten aktuellen Daten der Herbstprognose: in der Wirtschaft Griechenlands kumulieren sich bei sinkendem Wachstum bedrohliche Probleme. In seiner Summe lässt der Bericht keinen Zweifel daran, dass die griechische Regierung erneut kräftig an der Steuerschraube drehen müssen wird, um insbesondere über indirekte Steuern, jedoch auch im Rahmen höherer Veranlagungen und neuer Steuern das wuchernde Haushaltsdefizit finanzieren zu können. Der Gesetzesentwurf zur Einführung einer neuen Steuer auf Grundbesitz und Immobilien in Höhe von 0,1% - 0,2% des Einheitswertes soll noch in diesem Jahr abgesegnet und die Steuer ab 2008 erhoben werden. Ebenfalls scheint die Erhöhung der Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte von bisher 19% auf 21% als beschlossene Sache zu gelten, was sich jedoch andererseits in mehr als doppelter Höhe auf die Verbraucherpreise auswirken und somit das Wirtschaftswachstum zusätzlich bremsen wird.
Das griechische Wirtschaftswachstum liegt zwar noch immer über dem EG-Durchschnitt, jedoch korrigierte die Kommission die optimistischen Prognosen der griechischen Regierung deutlich nach. Gleichzeitig wird erneut eindringlich vor den Folgen der kontinuierlich sinkenden Konkurrenzfähigkeit der griechischen Wirtschaft gewarnt. Aus Brüssel wird wieder die Enttäuschung darüber deutlich, dass das Wirtschaftswachstum in Griechenland nicht auf Exporten basiert, sondern primär von der inländischen Nachfrage getragen wird. Letztere beginnt jedoch angesichts steigender Preise und Zinsen bei kontinuierlich schwindender Kaufkraft deutlich nachzulassen. Das Bilanzdefizit wird für 2007 und 2008 auf 10,8% des Bruttosozialproduktes Griechenlands prognostiziert.
(11.11.2007)
Laut einer Bekanntmachung der Präfektur Piräus führten die Veterinäre und Agronomen der Präfektur im Oktober 2007 insgesamt 803 Kontrollen an markanten Umschlags- und Handelsplätzen sowie insbesondere auch im Zollbereich des Hafens von Piräus durch. Bei diesen Kontrollen wurden mehr als 194 Tonnen verdorbener und ungeeigneter Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft beschlagnahmt oder sichergestellt. Konkret blockierten die Agronomen den Import von
49 Tonnen angeschimmelten Sesam aus Indien
40,5 Tonnen Mandeln mit Insektenbefall aus den USA
24 Tonnen verschimmelte Orangen aus Südafrika
21,5 Tonnen Kaffee mit Insektenbefall aus Vietnam
Weiterhin wurden nach dem Austritt von Ammoniak in den Kühlanlagen "Alaska" 34,8 Tonnen Maiskolben, Granatäpfel, Walnusskerne und Walnüsse beschlagnahmt. Die Veterinäre der Präfektur Piräus wiederum beschlagnahmten insgesamt 24,5 Tonnen diverser Lebensmittel tierischer Herkunft und erstatteten gegen acht Unternehmer Strafanzeige wegen Missachtung der bestehenden Gesetze und Verordnungen.
(06.11.2007)
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